kuechentipps

Vorheriges Rezept (1715) Zurück zum Inhaltsverzeichnis Nächstes Rezept (1717)

Die isländische Küche

( 1 Info )

Kategorien

  • Info
  • Isländisch
 
     

Quelle

 Ulrike G./Küchentipps  Die isländische Küche galt über Jahrhunderte bei vielen  Menschen als eklig  und gräuslich. Und in der Tat gab und gibt es isländische  Spezialitäten, die  einem durchschnittlichen mitteleuropäischen Gaumen eher  als  Mutprobe denn  als Delikatesse vorkommen. Denn man muss schon Isländer  oder sehr  hartgesotten sein, um an fermentiertem, stark nach  Ammoniak  riechenden  Grönlandhai (Hákarl) oder schwarzgesengte Schafsköpfe  (Svíð), deren Augäpfel  unter alten Isländern als besonders köstlich gelten,  Gefallen zu finden. Aufgrund seiner speziellen Lage am  nördlichen Polarkreis hat Island nicht  viel an einheimischen Nahrungsmitteln zu bieten. Das  einzige Säugetier, das  die Wikinger bei ihrer Besiedlung Islands im 9. und 10.  Jahrhundert  vorfanden, war der Polarfuchs. Alles andere wie Schafe,  Kühe, Ziegen,  Hühner, Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Früchte mussten  über lange Seewege  herangeschafft werden. Und da Getreide und Gemüse im  kalten  Klima Islands  kaum wuchsen und sich selten Handelsschiffe in den hohen  Norden verirrten  war das Leben der Isländer über mehrere Jahrhunderte  hauptsächlich vom  Hunger geprägt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass  die  Isländer  hauptsächlich darauf bedacht waren, ihre Lebensmittel zu  konservieren, so  dass sie auch nach Monaten noch essbar waren. Die  traditionelle isländische  Speisekarte beschränkte sich daher hauptsächlich auf drei  Zutaten:  Stockfisch, Kyr, eine Art Frischkäse aus, und alles, was  der Hammel an  Essbarem liefern konnte. Auch Gewürze waren so gut wie  nicht vorhanden und  daher quasi unbekannt.  Erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann der rasche  Aufstieg der  isländische Küche zu einer der abwechslungsreichsten  Küchen,  die es derzeit  in Nordeuropa gibt. Mutige Köche begannen aus den  einheimischen Zutaten wie  Fische und Meeresfrüchte, Pilze, Beeren, Rentier und Lamm  und importierten  Gemüsen und Früchten, Gewürzen und Kräutern, eine  aufregende Küche zu  entwickeln, die den Vergleich mit anderen internationalen  Küchen nicht mehr  zu scheuen braucht.  Eine kleine Kuriosität am Rande: Da viele Zutaten erst  seit  wenigen  Jahrzehnten in Island bekannt sind, mussten für viele  Lebensmittel neue  isländische Namen erfunden werden. So heisst bspw. der  Broccoli auf  isländisch "Spargelkohl" (pergilkál), Eisbergsalat heiss  "Gletschersalat"  (jöklasalat) und die Avocado "Lorbeerbirne (lárpera).
Vorheriges Rezept (1715) Zurück zum Inhaltsverzeichnis Nächstes Rezept (1717)
generiert am 03.01.2013 von / created on 01/03/2013 by / RezkonvSuite v1.4 => www.rezkonv.de