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ZubereitungTraum vom Essen Häufige Auslöser: Kuhmilch, Joghurt, Käse Was für die einen Genuss pur ist, wird für andere zur Qual: Nahrungsmittelallergiker können von unbeschwertem Essen oft nur träumen. Fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung in Deutschland seien auf Nahrungsmittel allergisch, schätzt der Deutsche Allergie- und Asthmabund. Säuglinge leiden eher unter Allergien gegen Grundnahrungsmittel wie Milch, Ei, Nüsse oder Weizen; bei Jugendlichen und Erwachsenen sind es meist Obst, Gemüse oder Nüsse. Bei etwa drei Viertel der betroffenen Kleinkinder verliert sich die Nahrungsmittelallergie in den ersten Lebensjahren wieder. Juckreiz, Schwellungen im Mund, Durchfall, Blähungen, Quaddeln, Ekzeme an Haut, Husten oder allergischer Schock mit Atemnot und Kreislaufproblemen sind die Beschwerden beim Genuss von Kuhmilch, Hühnereiweiß & Co. Häufig treten die ersten Anzeichen wenige Sekunden bis Minuten nach dem Genuss der allergieauslösenden Speise ein. Blähungen und Durchfall zeigen sich oft erst nach mehreren Stunden. Kuhmilch & Co Im Grunde können alle Lebensmittel eine allergische Reaktion auslösen. Am häufigsten treten Allergien gegen folgende Nahrungsmittel auf: Kuhmilch: Die Betroffenen sind auf verschiedene Eiweiße (z.B: Casein) in der Milch allergisch und vertragen daher viele Milchprodukte (Joghurt, Quark etc.) nicht. Milch ist außerdem Bestandteil von Pudding, Nougatcreme oder Mayonnaise. Zudem können viele Wurstwaren, Fertiggerichte und Backwaren Milcheiweiße enthalten. Bei verpackten Waren verraten sich die Allergene im Zutatenverzeichnis als Süßmolke, Sauermolke, Molkeprotein oder Casein. Hühnerei: Allergieauslösende Hühnereiweiße finden sich beispielsweise in Eier- und Süßspeisen, Fertigsuppen und -gerichten, Teig- und Backwaren, Mehl- und Kartoffelklößchen sowie in Wermutweinen. Lesen Sie das Zutatenverzeichnis und suchen nach Begriffen wie Vollei, Eiklar, Weißei, Eigelb oder Zusätze wie "Ovo". Häufig sind Hühnereiallergiker auch gegen das Fleisch diverser Geflügel allergisch. Sellerie: Besonders häufig leiden Birken- und Beifußpollenallergiker auch an einer Sellerieallergie (Kreuzallergie). Selleriepulver ist häufig in in Würzmitteln und Fertiggerichten enthalten. Soja und Erdnüsse: Diese Zutaten werden häufig Fertiggerichten beigemengt und können starke allergische Reaktionen provozieren. Nüsse: Insbesondere Allergene der Haselnüsse (und Erdnüsse) finden sich auch in vielen nussfreien Schokoladen. Grund: Nusshaltige Sorten werden oft mit den gleichen Maschinen produziert. Eine Haselnussallergie kommt oft auch bei Birkenpollenallergikern vor. Obst und Gemüse: Allergien gegen Obst (Äpfel, Kiwi etc.), Gemüse ( Karotte, Tomate etc.), Getreide oder Hülsenfrüchte sind ebenfalls weit verbreitet. Betroffen sind insbesondere Pollenallergiker (Birken, Beifuß, Gräser etc.) und Latexallergiker. Man spricht hier von einer Kreuzallergie. Verschiedene Pflanzenarten können ähnlich gebaute Allergieauslöser besitzen, und diese verwechselt die Immunabwehr. Kreuzreaktionen treten auch bei tierischen Nahrungsmitteln wie Krustentieren, Fischen und Muscheln auf. Bei konservierten und aufbereiteten Nahrungsmitteln können auch Zusätze wie Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromastoffe allergische Beschwerden oder Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Detektivarbeit Bislang gibt es kein verlässliches Testverfahren, um eine Nahrungsmittelallergie festzustellen. Die Diagnose stützt sich immer auf mehrere Parameter. Als gilt es, Erkrankungen ausschließen, die ähnliche Beschwerden verursachen: Zöliakie (Sprue, Glutenunverträglichkeit) und andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Laktoseintoleranz), Vergiftungen, nervöser Darm oder chronische Darmentzündungen (z.B. Morbus Crohn). In einem Gespräch zur Krankengeschichte (Anamnese) wird erörtert, wann, wo und wie die Symptome erstmals und im weiteren Verlauf beobachtet wurden. Mittels Haut- oder Bluttests lässt sich eine Sensibilisierung gegen einzelne Nahrungsmittel über spezielle Antikörper im Blut nachweisen. Je nach Eindeutigkeit dieser Tests werden (Weglass)-Diät und Provokationstests durchgeführt. Mit Hilfe eines Ernährungstagebuchs lassen sich die verantwortlichen Lebensmittel einkreisen. Die Ergebnisse aus Allergietests (Prick- Test, Bluttest), Auslass- und Provokationsdiäten fördern die eigentlichen Allergene zu Tag. Wissen, was drin ist Kennt ein Betroffener seine allergieauslösenden Lebensmittel, sollte er tunlichst auf sie verzichten. Natürliche, allergene Zutaten wie Sellerie oder Soja müssen bei Nahrungsmitteln seit 2005 deklariert werden. Betroffene sollten auf frische Kost ausweichen und verdächtige Produkte wie Fertiggerichte und Trockensuppen meiden. Ein Ernährungsberater gibt Tipps, wie man die Ernährung allergenfrei gestaltet. Bei leichten Allergien lassen sich Überreaktionen mit Hilfe von Mastzellstabilisatoren unterdrücken. Bei akuten Beschwerden greifen die üblichen Allergiemedikamente wie Antihistaminika und Kortisonsprays. Außerdem kann eine Nahrungsmittelallergie durch eine spezifische Immuntherapie (Hypo- und Desensibilisierung) geheilt werden. http://www.netdoktor.de/allergie/nahrungsmittel.htm |
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