|
|
Zubereitung
Jetzt sind sie wieder pflückfrisch zu haben: Birnen aus heimischem Anbau bereichern von August bis März den bunten Obstteller. Nach dem Apfel ist die Birne die bedeutendste Kernobstart. Die Zahl der Birnensorten wird weltweit auf über 2.500 geschätzt. Hauptanbaugebiet für Birnen in Deutschland ist Baden-Württemberg, gefolgt von Niedersachsen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein- Westfalen und Sachsen. Obstliebhaber können sich in diesem Jahr wieder auf Birnen in bester Qualität freuen, sollten diese aber besonders genießen. Denn Birnen aus heimischem Anbau werden in wesentlich geringeren Mengen zur Verfügung stehen. "Wegen des Frosts um die Ostertage und der schlechten Witterungsverhältnisse für den Bienenflug erwarten wir für 2008 die kleinste Erntemenge der letzten zehn Jahre", informiert Helwig Schwartau von der ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle. "Jede Birnensorte ist anders, man kann daher nicht von einer Sorte auf die andere schließen. Es gibt Birnen, die hart gut schmecken, wie zum Beispiel "Alexander Lukas". Andere entfalten ihr volles, sortentypisches Aroma erst in etwas weicherem Zustand", erklärt Gerhard Baab, Versuchsleiter Obstbau vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz. "Williams Christ" ist eine Birne, die ihre Genusseigenschaften "sehr saftig, angenehm süß und stark muskatartig" erst dann komplett zeigt, wenn ihr Fruchtfleisch zart ist. Ähnliches gilt für die Sorte "Conference". Bei der altbekannten "Gute Luise" mit ihrem feinen, charakteristischen Geschmack lässt sich kaum etwas falsch machen. Sie ist knackig ebenso wie weich ein Genuss. Das handelsübliche Birnensortiment bietet meist nur wenige, heimische Paradesorten an, wie "Williams Christ", "Alexander Lukas" oder "Conference". Aber in Hofläden oder auf Bauernmärkten finden sich oftmals seltenere, regionale Sorten wie die sehr große, aromatische Birne "Köstliche von Charneux" oder der saftreichen, würzig-süßen "Vereinsdechant". Die Birne im optimalen Reifegrad auf den Tisch zu stellen, gilt als Kunst. Denn Birnen sind sehr druckempfindlich. Sie müssen daher punktgenau im "hartreifen" Zustand vom Baum kommen. Erst im Handel beziehungsweise beim Verbraucher sollten sie die volle Genussreife erreichen. Ein Dufttest hilft, den Reifegrad zu beurteilen: Am feinen Aroma, das sie ausströmen, sind reife Birnen leicht zu erkennen. Also einfach daran schnuppern! "Einmal der Kühlung entnommen werden Birnen bei Zimmertemperatur relativ schnell weich. Daher nie zu viele Birnen auf einmal kaufen und auf Druckstellen achten", lautet der Einkaufstipp des Agraringenieurs Gerhard Baab. Zu feste Birnen lässt man am besten ein bis drei Tage bei Zimmertemperatur liegen. Um den Reifungsprozess auf 24 Stunden zu verkürzen, kann man Birnen mit Obst wie beispielsweise Äpfel, die das Reifegas Ethylen absondern, zusammen in Zeitungspapier oder einer Plastiktüte lagern. Wer genussreife Birnen nicht direkt essen möchte, kann sie kurzfristig in einem gelöcherten Folienbeutel im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Das verhindert auch, dass sie den Duft von anderem Gemüse annimmt. Auch ernährungsphysiologisch haben Birnen einiges zu bieten: Sie enthalten viele wertvolle Inhaltstoffe und sind eine Quelle von verdauungsfördernden Ballaststoffen. Es empfiehlt sich, die Schale mitzuessen, denn viele der Inhaltstoffe sitzen direkt darunter. Birnen enthalten weniger Fruchtsäure als Äpfel und schmecken daher bei vergleichbarem Zuckergehalt süßer als ihre Verwandten. Kulinarisch veredeln Birnen nicht nur süße Gerichte wie Kuchen, Desserts, Konfitüren oder Milch- Shakes. Die vielseitigen Früchte harmonieren auch sehr gut zu pikanten Genüssen, angefangen von Salat bis hin zu Kasseler. Aus der Dessertküche: Beschwipste Birnen Zutaten für 4 Personen 700 g Birnen 75 g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker 2 El Apfel- oder Quittengelee 250 g Zwieback oder trockene Kekse Saft und abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone 150 ml Birnensaft 1/4 l Milch 2 Eigelb 100 ml Brombeerlikör 75 g Butter Zubereitung Die Birnen schälen, halbieren, Kernhaus entfernen und quer in dünne Scheiben schneiden. Kreisförmig in eine runde Auflaufform schichten. Zucker und Vanillezucker vermengen und über die Birnenscheiben streuen. Dann Apfel- oder Quittengelee darüber verteilen. Zwieback mit dem Fleischklopfer in einer Serviette zerkleinern und ebenfalls darauf streuen. Zitronensaft und Schale mit dem Birnensaft mischen und damit den Zwieback befeuchten. Milch mit Eigelb verquirlen, mit Brombeerlikör vermengen und über den Zwieback gießen. Die Oberfläche mit Butterflöckchen belegen und mit Alufolie bedecken. Bei 200 Grad, Gas Stufe 3, etwa 15 Minuten backen. Dann Folie entfernen und weitere 10 Minuten bräunen.
|